Marktbericht: DAX in Lauerstellung | tagesschau.de

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Zur Wochenmitte wagen sich die Anleger wieder etwas aus der Deckung, es locken die 16.000 Punkte. Doch noch fehlt der starke Impuls, den es braucht, um diese psychologisch wichtige Marke zu bezwingen.
Das Tauziehen zwischen Bullen und Bären geht zur Wochenmitte in die Fortsetzung. Zwar macht der DAX zum Handelsauftakt auf XETRA einen kleinen Satz nach oben und zieht um 0,4 Prozent auf 15.965 Punkte an. Doch schon in den ersten Handelsminuten bröckeln die Kursgewinne. Tags zuvor hatte das deutsche Börsenbarometer bei 15.900 Punkten nahezu auf der Stelle getreten.
Der deutsche Leitindex behält damit die 16.000-Punkte-Marke in Sichtweite, tut sich aber weiter schwer damit, sie zu bezwingen. Im Gegenzug will allerdings auch keine echte Verkaufsbereitschaft unter den Anlegern aufkommen. Aus technischer Perspektive würde ein Sprung über die psychologisch wichtige Marke die Börsenampeln wieder auf Grün springen lassen, betont IG-Experte Christian Henke.
Experten werten den Sprung über die Widerstandszone bei 15.500/15.600 Punkten und die Rückeroberung der 200-Tage-Linie (aktuell bei knapp 15.660 Punkten) als charttechnischen Befreiungsschlag. Zudem haben mit dem November die aus statistischer Perspektive besten sechs Monate an der Börse gerade erst begonnen.
Von der Wall Street kommen leicht negative Vorgaben für den DAX-Handel. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging gestern 0,2 Prozent tiefer auf 35.088 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq gab 0,6 Prozent auf 14.199 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,2 Prozent auf 4.538 Stellen ein.
Zur Wochenmitte stehen in den USA einige Konjunkturdaten auf dem Programm, die aufgrund das Nationalfeiertags Thanksgiving am Donnerstag vorgezogen werden, darunter die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Am darauffolgenden Freitag nehmen viele US-Bürger frei, weshalb auch die Aktivität an den Märkten spürbar geringer ausfällt.
Von den asiatischen Börsen kamen am Morgen uneinheitliche Vorgaben. In Tokio lag der Nikkei-Index zum Handelsschluss 0,3 Prozent höher bei 33.451 Punkten. Der breiter gefasst Topix-Index stand 0,4 Prozent im Plus. Dagegen notierten die Börsen in China Börsen belastet von Konjunktursorgen überwiegend schwächer. Der Index in Shanghai verlor 0,6 Prozent.
Der Euro kann sich über der jüngst zurückeroberten Marke von 1,09 Dollar halten. Aktuell wird die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,0919 Dollar gehandelt und damit in etwa auf Vortagesniveau. Die Feinunze Gold kostet am Morgen knapp 2.005 Dollar. Tags zuvor hatte das gelbe Edelmetall erstmals seit Anfang November wieder die 2.000-Dollar-Marke übersprungen.
Die Ölpreise haben am Morgen nur leicht zugelegt. Die Nordsee-Sorte Brent und US-Leichtöl WTI stehen je 0,3 Prozent im Plus bei 82,20 respektive 77,55 Dollar je Fass. Anleger am Ölmarkt stellen sich auf unterschiedliche Signale hinsichtlich der Angebotslage ein: Während das Ölkartell OPEC+ bei seinem Treffen am Sonntag voraussichtlich über verschärfte Förderkürzungen diskutieren wird, dürften die US-Rohölvorräte zuletzt deutlich angestiegen sein.
Ein US-Geschworenengericht hat die Bayer-Tochter Monsanto zur Zahlung von 165 Millionen Dollar an Mitarbeiter einer Schule nordöstlich von Seattle verurteilt. Sechs Lehrer und ein Hausmeister hatten behauptet, dass die von Monsanto hergestellte Chemikalie PCB bei ihnen zu Krebs, Hirnschäden und anderen gesundheitlichen Problemen geführt habe. Monsanto hatte PCB bis 1977 produziert.
Als eines der ersten Logistikunternehmen Deutschlands schickt die Deutsche Post (DHL) einen vollelektrischen Oberleitungs-Lkw zum Testbetrieb auf die Strecke zwischen Lübeck und Reinfeld. “Wir wollen unsere Emissionen weiter reduzieren und sind bereit, dafür auch neue Technologien zu testen”, sagte der Leiter der Niederlassung Kiel der Deutsche Post und DHL, Ingo Kutsch.
Der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC) blickt nur wenige Wochen nach seiner jüngsten Prognoseanhebung noch optimistischer auf das laufende Geschäftsjahr. Aus einem Vergleich mit der US-Regierung erwartet die Fresenius-Tochter einen positiven Nettoeinfluss auf das operative Ergebnis in Höhe von rund 175 Millionen Euro. Dadurch dürfte das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreswert um 12 bis 14 Prozent zulegen.
Vor dem Start des vierten deutschen Handynetzes hat der Telekommunikationskonzern 1&1 einen Deal mit Telefónica Deutschland (O2) geschlossen. Der bereits bestehende nationale Roaming-Vertrag sei um den Funkstandard 5G erweitert worden, teilte die United-Internet-Tochter mit und gab zugleich das Startdatum für das neue Handynetz bekannt: Am 8. Dezember soll der Schalter umgelegt und das Netz “voll funktionsfähig” sein.
Milliardenschwere Abschreibungen auf das Stahlgeschäft haben den Industriekonzern Thyssenkrupp im Geschäftsjahr 2022/23 tief in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von rund zwei Milliarden Euro zu Buche. Aktionäre sollen dank eines deutlich verbesserten Mittelzuflusses (Free Cashflow) dennoch eine unveränderte Dividende von 0,15 Euro je Aktie erhalten.
Der Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera ist zum Ende seines Geschäftsjahres noch einmal gewachsen. Im Vergleich zum Vorjahr habe der Umsatz der Monate Juli bis September infolge der Abwicklung des großen Auftragsbestandes in der Wasserelektrolyse “stark” zugelegt, so das SDAX-Unternehmen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei leicht positiv. Konkrete Zahlen nannte die Thyssenkrupp-Tochter nicht.
Der Boom bei Künstlicher Intelligenz lässt das Geschäft des Chipkonzerns Nvidia weiter auf Hochtouren laufen. Im vergangenen Quartal war der Umsatz mit gut 18 Milliarden Dollar drei Mal so hoch wie ein Jahr zuvor. Der Gewinn schoss von 680 Millionen Dollar vor einem Jahr auf 9,2 Milliarden Dollar hoch. Zugleich räumte Nvidia ein, dass das Geschäft in China unter dem Druck ausgeweiteter Lieferbeschränkungen “erheblich” zurückgehen werde.
Wenige Tage nach seinem überraschenden Rauswurf wird Sam Altman wieder Chef des ChatGPT-Entwicklers OpenAI. Außerdem wird der Verwaltungsrat erneuert. Altman war erst am Freitag vom alten Verwaltungsrat herausgedrängt worden und hatte sich am Sonntag entschlossen, zum OpenAI-Investor Microsoft zu gehen. Danach drohten rund 700 der 770 Mitarbeiter von OpenAI, ihm zu folgen – was praktisch das Ende der Firma bedeutet hätte.
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