Politik

Nein zum Sponsoring des Rüstungsriesen – aber warum kümmert es die Vereinsbosse?“

In diesem Beitrag kommentiert Frank Blenz ein Beschluss der Mitgliederversammlung des Vereins Borussia Dortmund. Eine deutliche Mehrheit der anwesenden Vereinsmitglieder sprach sich deutlich gegen eine Zusammenarbeit mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall aus, der als Hauptsponsor fungieren soll. In Zeiten des Krieges, des Geldverdienens mit Tod und Elend ist dieses Nein der Fans notwendiger denn je. Trotz des Protests der Fans sieht es so aus, als hätten die Bosse das Waffengeld bereits in ihren Geschäftsplänen berücksichtigt. Wir danken Ihnen für die interessanten Briefe. Hier finden Sie eine Auswahl der Leserbriefe Christian Reimann für Sie zusammengestellt.

1. Leserbrief

Diese Doppelmoral ist unschlagbar. Anerkennung und Respekt für die Fans, die dagegen stürmen.

Vielen Dank an den NDS, der dieses Problem angesprochen hat.

Udo Hellmann

2. Leserbrief

Lieber Frank Blenz,

„Hoffentlich gehen die BVB-Fans am Ende des Kampfes als Sieger vom Platz.“ – Das hoffe ich genauso wie Du!

Es kommt allein auf die Entschlossenheit, den Zusammenhalt und das Durchhaltevermögen insbesondere der aktiven/engagierten BVB-Fans an.

Übrigens: Laut DeStatis hat Deutschland im Jahr 2023 rund 83,4 Millionen Einwohner – 585 Mitglieder des BVB sind rund 0,00007 % (ich hoffe, die Zahl stimmt)! Klingt das nicht noch besser, Herr Watzke!

Mit freundlichen Grüße
Andreas Rommel

3. Brief an den Herausgeber

Guten Tag,

Zunächst einmal großes Lob an die Fans, auch ich habe mich geirrt und das gibt mir Hoffnung.

„Die da oben“, hier sind es die Vereinsbosse, in der Politik die gewählten Volksvertreter, mit ihren Unterstützern in den Massenmedien und der angepassten öffentlichen Gesellschaft,

Dem „da unten“ ist die Meinung einfach egal. Hier geht es um großes Geld.

Rüstungsgeld ist BLUTGELD, und das bleibt auch so.

Liebe BVB-Fans, bleiben Sie dabei, denn Sport kann und soll Menschen und Nationen friedlich zusammenbringen.

Für Frieden, Völkerverständigung und ein gutes Zusammenleben. Zeigen Sie die Kriegstreiber und

Wer kriegstauglich ist, erhält die rote Karte.

Beste grüße
Thomas Stöbe

4. Brief an den Herausgeber

Gib den Menschen Brot und Spiele.

Solange die Menschen die Stadien füllen und sie nicht der gähnenden Leere und damit dem Verfall überlassen, und solange die Übertragungen hohe Einschaltquoten erzielen und nicht in den Keller sinken, ist für den Kaiser von Deutschland und seinen Fußball alles in Ordnung Prätorianer.

Nicht umsonst ist die geballte Faust seit jeher ein Aufruf zur VEREINIGUNG gegen Ausbeutung und Kriege. Denn ein einzelner Finger allein kann nichts bewirken.

Beste grüße
Martina R.

5. Brief an den Herausgeber

Hallo NDS

Die BVB-Fans können selbst aktiv werden.

Gehen Sie nicht mehr ins Stadion, geben Sie Ihre Tickets zurück und schalten Sie die Sperren ab, wenn ein BVB-Spiel läuft.

Aber das zeigt auch deutlich, dass Fußball nichts mehr mit Sport zu tun hat.

Die Römer nannten es:

Gib den Menschen Brot und Spiele, und sie werden den Mund halten.

Mit friedlichen Grüßen
Dieter Klaucke

6. Brief an den Herausgeber

Liebes Redaktionsteam,

Anbei ein Leserbrief zum Thema „BVB-Fußballfans: Nein zum Sponsoring des Rüstungsriesen – aber warum interessiert das die Vereinsbosse?“

Beste grüße
Benjamin Kradolfer

Vom Sieg im Fußball bis zum Frieden auf dem Schlachtfeld

…ist wahrscheinlich etwas weiter weg, fürchte ich. Aber es lohnt sich, die Gedanken der Borussia-Fans zu würdigen, es sollte auf jeden Fall einen Präzedenzfall schaffen! Aber sollten sie nicht vielleicht auch an ihre Idole appellieren? Wirklichen Druck auf die Bosse würde es wohl erst dann geben, wenn die kickenden Profis auf dem Spielfeld aktiv wären und sich einfach weigerten, Trikots mit den Logos kriegsprofitierender Monster auf der Brust des Siegers überhaupt zu tragen. Natürlich müssten sie sich dann auch darauf gefasst machen, dass sie von der kriegstreiberischen Medienmeute des ganzen Landes angegriffen werden, und dass sie möglicherweise auch mit Rechtsstreitigkeiten wegen Vertragsbruch oder Ähnlichem konfrontiert werden – ich weiß nicht, welche Dienste Sie sind nach wie vor verpflichtet, dafür zu sorgen, dass sie solche Spitzengehälter kassieren, wie sie in der Bundesliga üblich sind, aber ich vermute, dass bedingungsloser Gehorsam gegenüber rein werbetechnischen Entscheidungen erforderlich ist. Dazu zählen auch die Finanzvorstände.

Auf jeden Fall ist den geld- und blutrünstigen Kreisen alles zuzutrauen – und umgekehrt auch

Es ist auf jeden Fall interessant zu beobachten, wie Profifußballer ihren Heldenstatus unter den Menschen mit etwas feiern

außer dem ewigen Streben nach Sieg! Sieg! Sieg! könnte verdienen.

7. Brief an den Herausgeber

Sehr geehrter Herr Blenz,

Vielen Dank für Ihren Bericht zum Werbedeal zwischen dem BVB und Rheinmetall.

Ich persönlich interessiere mich nicht für Fußball, aber das Argument „Einnahmen“ lässt mich fragen, wie viel der BVB mit seinen Merchandising-Artikeln wie Trikots verdient, auf denen auch der Hauptsponsor prangen wird. Und wie viel er verlieren würde, wenn die Fans diese Produkte boykottieren würden.

Wäre es für ihn letztendlich nicht besser, wenn er einen anderen Sponsor hätte? Eventuell ein wenig monetär verlieren (die 20 Millionen wären zwar nicht ganz weg, aber ein anderer Hauptsponsor würde zahlen, wenn auch vielleicht etwas weniger, und wie gewohnt Merch verkaufen – aber Imagegewinn?

Übrigens hatte ich als gebürtiger Rheinländer immer Sympathie für die DEG, wenn es um Eishockey ging, und die sollten nun auch einen Deal mit Rheinmetall haben. Das ist Geschichte.

Nachdenkliche Grüße,
KK

8. Brief an den Herausgeber

Guten Tag Herr Blenz,

Als ehemaliger BVB-Fan fällt es mir leicht, die Entscheidung von Watzke und Co. zu akzeptieren: Seit dem Rheinmetall-Deal habe ich jede Niederlage der Schwarzgelben gefeiert! Leider war ich nie Mitglied im Verein und konnte den Verein daher nicht verlassen. Aber ich denke, dass die Unterstützung für Dortmund nachgelassen hat. Dementsprechend rutschen sie zunehmend ins Mittelmaß ab. Ich würde mich freuen, wenn der Verein am Ende der Saison auf dem zehnten oder schlechteren Platz stünde. Wenn die Jungs schlecht spielten, konnte ich ihnen immer verzeihen. Mit der Auswahl der Sponsoren ist der Verein für mich am Boden. Wegen mir muss Watzke nicht mehr zurückrudern. Die Sache ist erledigt. Punkt.

Beste grüße

Michael Freuding

9. Brief an den Herausgeber

Hallo NDS, lieber Herr Blenz,

Es hat sich heute und in der Vergangenheit vielfach gezeigt, dass verbaler und schriftlicher Protest allein nicht den geringsten Einfluss auf das Geschäftsgebaren hat, abgesehen von minimalen Anpassungen in den Präsentationen, mit denen die PR-Abteilungen der Welt den Wahnsinn fördern. Unzählige Petitionen, Demonstrationen, Artikel, Beschwerdebriefe und sogenannte Volksabstimmungen hatten weder auf wirtschaftlicher noch auf politischer Ebene nennenswerten Einfluss; Zumindest nicht in meinem Leben. Warum sollte es anders sein? Worte können nur diejenigen beeindrucken, die Zweifel haben. Das gesamte Universum besteht nur aus Kosten-Nutzen-Rechnungen.

Ich bin angenehm überrascht, dass einige Fußballfans (sprich: Fußsoldaten) immer noch einen kritischen Geist zu haben scheinen, der von der Welle des Wandels noch nicht mitgerissen wurde. Was jedoch nicht überrascht, ist die Reaktion der Bosse (sprich: des Adels).

Es gibt nur einen Weg, in einer von Finanzinteressen unterdrückten Gegenwart eine sinnvolle Reaktion hervorzurufen: nämlich einen Boykott, und das ist ein weit verbreiteter Boykott. Es erfordert ein wenig Ausdauer, aber es klappt garantiert.

Sie wollen nicht, dass Elektroautobatterien die Zukunft vergiften? Dann kaufen oder leasen sie ein solches Fahrzeug nicht. Sie möchten nicht, dass Ihr Recht auf ein analoges Leben verloren geht? Dann verzichten Sie endlich auf Ihr Smartphone und bestehen Sie immer auf einer schriftlichen Korrespondenz mit Behörden, Arbeitsagenturen und Krankenkassen.

Und zum Schluss: Du möchtest nicht, dass Mord und Totschlag in deinem Lieblingsstadion Werbung machen? Dann gehen sie – um Himmels willen! – Gehen Sie dort nicht mehr rein und schauen Sie es sich auch nicht im Fernsehen an. Und dann – nur dann! – Schreiben Sie noch einmal an den Adel, um den Grund dafür zu erläutern.

Wie gesagt, das erfordert etwas Durchhaltevermögen, aber schon nach einer einzigen Saison ohne Ticketverkauf und Einschaltquoten wird dieser unvernünftige Rheinmetall-Zeitgeist verschwunden sein, als hätte es ihn nie gegeben. Jede Wette.

Dieser Ansatz – und nur dieser! – kann in allen Bereichen erreichen, was tausend Wahlversprechen, Ethikräte und andere institutionalisierte Demokratieverwaltungen nur an die Wand malen. (Natürlich muss das organisiert werden, und das ist das einzige Problem – der Adel ist organisiert, der Rest nicht.)

Kaufen Sie es nicht bei ihnen. Oder sportlicher ausgedrückt: Hören Sie einfach auf, mit diesen Idioten Tischtennis zu spielen. Wenn der Ball kommt, lassen Sie ihn passieren und gehen Sie weg.

Beste grüße
Johannes Bichler

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Es gibt folgende E-Mail-Adressen:

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserem „Gebrauchsanweisung„.


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