Prostitutions-Ausstellung “Gesichtslos” – 20 Euro für einmal Sex


Sexarbeiterin, fotografiert von Hyp Yerlikaya.© © Hyp Yerlikaya, Serie „Amalie“ 2021
Frauen als Ware
Viele Sexarbeiterinnen hätten das Vorhaben aufzuklären unterstützt, sagt Wege, denn sie fühlten sich oft als “Dreck der Gesellschaft”. Die Ausstellung lasse Frauen zu Wort kommen, die am Rand stünden. Prostituierte würden noch immer als Ware betrachtet. “Es geht um die Dienstleistung: Sex gegen Geld. 20 Euro kostet im Schnitt einmal Sex in einem Bordell.”
Die Ausstellung verfolge die Lebensgeschichten der Frauen. Viele seien auch Mütter und hätten ehemals von gewöhnlichen Berufszielen geträumt – etwa einem Leben als Polizistin, Anwältin oder Altenpflegerin.

“Man wird einfach stigmatisiert”: Die Ausstellung zeigt das Leben von Frauen, die Sex als Dienstleistung anbieten.© © Hyp Yerlikaya, Serie „Amalie“ 2021
Um die Identität der Frauen zu schützen, sei man auf die Idee gekommen, beim Fotoshooting weiße Masken einzusetzen: “Keine Frau oder kein Mann kann sagen, ich arbeite in der Prostitution, man wird einfach stigmatisiert.”
Männer sind nicht nur Freier
Einen Mann als Fotografen zu engagieren – diese Entscheidung sei bewusst getroffen worden. Auch in der Beratungsstelle Amalie arbeiteten zum Teil ehrenamtlich Männer – als Ärzte, Juristen und Unterstützer:
“Für die Frauen war das auch eine neue und wichtige Erfahrung: Dass sie sehen, dass nicht jeder Mann ein Freier ist, negative Absichten hat oder einen negativen Umgang mit ihnen hat.”
“Gesichtslos – Frauen in der Prostitution”
Ausstellung vom 14. November bis 20. Februar 2022 im Museum Weltkulturen der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim
Source link