GDL kündigt Bahn-Streik von morgen Abend bis Donnerstagabend an

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Die Lokführergewerkschaft GDL verleiht ihren Forderungen Nachdruck: Sie ruft von morgen Abend, 22 Uhr, bis 18 Uhr am Donnerstag zum Warnstreik auf. Die Bahn nannte den Arbeitskampf “völlig unnötig”.
Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn erhöht die Lokführergewerkschaft GDL den Druck. Zwei Tage vor der nächsten Verhandlungsrunde kündigt die Gewerkschaft an, von morgen Abend, 22 Uhr, bis 18 Uhr am Donnerstag in den Warnstreik zu treten.
“Der Unmut der Beschäftigen ist groß, ihre Anliegen sind legitim”, erklärte Gewerkschaftschef Claus Weselsky. “Wer glaubt, zulasten der Mitarbeiter zynisch auf Zeit spielen zu können, befindet sich im Irrtum. Jetzt ist die Zeit, Verbesserungen zu erzielen, das duldet keinen Aufschub.” Die Bahn sei bislang nicht bereit auf Kernforderungen wie eine Arbeitszeitverkürzung einzugehen.
Die Deutsche Bahn kritisierte die Grundsatz-Entscheidung der GDL für einen Streik scharf. “Das ist eine Zumutung für die Bahnreisenden. Dieser Streik ist völlig unnötig”, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler laut einer Mitteilung. Die Lokführergewerkschaft ignoriere Absprachen und handele verantwortungslos. Es seien gerade erst vier weitere Verhandlungstermine mit der GDL vereinbart worden. Die DB als Arbeitgeber habe in der Auftaktrunde ein Elf-Prozent-Angebot auf den Tisch gelegt. Die GDL nehme Millionen Menschen in Haftung und trete die Sozialpartnerschaft mit Füßen.
GDL fordert Lohnerhöhung von mindestens 555 Euro
Schon vor und nach der ersten Verhandlungsrunde in der vorigen Woche hatte es Signale gegeben, dass es letztlich einen Arbeitskampf geben wird. Der bisherige Tarifvertrag mit der Gewerkschaft ist Ende Oktober ausgelaufen, Warnstreiks sind also jederzeit möglich. GDL-Chef Weselsky hatte angedeutet, dass er eine Tarifrunde ohne Streiks für wenig wahrscheinlich hält.
Laut Bahn verhandelt die GDL für knapp 10.000 Mitarbeiter des Staatskonzerns. Die Gewerkschaft verlangt unter anderem 555 Euro monatlich mehr. Zudem soll die Arbeitszeit für Schichtarbeiter ohne Lohnkürzung auf 35 von 38 Stunden die Woche gesenkt werden. Außerdem wird einmalig die steuerfreie Inflationsprämie von 3000 Euro gefordert. Die Laufzeit soll zwölf Monate nicht übersteigen. Die Bahn lehnt die Forderungen als zu hoch ab. Sie würden in Summe ein Volumen von 50 Prozent mehr bedeuten.
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